Summerjam 2012

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Dem Ruf der Kölner Kollegen folgend, machten sich daher bereits am Donnerstag, dem 5. Juli, zahlreiche Helfer des Magdeburger Katastrophenschutz auf, um das Spektakel sanitätsdienstlich abzusichern und das unvergleichliche Flair zu spüren.

Nach knapp fünf Stunden Fahrt wurden wir in der Katastrophenschutzwache der Kölner Johanniter im Stadtteil Mülheim empfangen. Nach einem kurzen Abstecher (inklusive Wachenführung) zur nebenan gelegenen Feuerwache 9 der Kölner Berufsfeuerwehr, fuhren wir gen Fühlinger See, um das (noch leere) Festivalgelände zu besichtigen und sich einen Überblick ohne Menschenmengen zu verschaffen, damit dann auch jeder weiß, wo sich was befindet.

Vor Ort wurden wir durch den Gesamteinsatzleiter, Michael Schreiber, auf das herzlichste begrüßt und sogleich herumgeführt.

Das sanitätsdienstliche Aufgebot ist, im Vergleich zu den in Magdeburg bisher durch uns durchgeführten Absicherungen, immens. Neben zahlreichen Fußtrupps von JUH und auch THW, kamen drei Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug zum Einsatz. Die in einem Boxclub untergebrachte, arztbesetzte Unfallhilfsstelle (UHS) lässt von ihrer Ausstattung her den Eindruck aufkommen, man stünde in einem echten, wenn auch kleinen, Krankenhaus. Von A wie Aspirin bis Z wie Zeckenzange war alles vorhanden. Um über die Vielzahl der Einheiten nicht den Überblick zu verlieren, waren alle Trupps und Fahrzeuge per Funk mit der in einem Bus eingerichteten Einsatzleitung "Jonas Köln" verbunden.

Nach dem informationsreichen Kennlerntag schlugen wir unser Nachtlager auf und ließen den Tag allmählich ausklingen, um Fit für die kommenden Einsätze zu sein.

Am folgenden Freitag stand nach einem kurzen Frühstück die erste Tagschicht an, zu deren Ende auch der Headliner Sean Paul auf der Bühne stand. Wir verrichteten unseren Dienst zu Beginn in mehreren Fußtrupps sowie zum Teil auch in der UHS. Die ersten Hilfesuchenden ließen nicht lange auf sich warten, am Einlass des Geländes kollabierte nach langem Anstehen eine junge Frau, die zudem wenig Essen und Trinken zu sich genommen hatte. Sie wurde durch uns ambulant erstversorgt und konnte danach unbeschwert weiterfeiern.

Im weiteren Verlauf häuften sich die Hilfeleistungen, welche zumeist in Zusammenhang mit übermäßigem Genuss von Alkohol und anderen Drogen standen. Oftmals wurden die Patienten aus ihrem dornröschenähnlichen Schlaf gerüttelt, um dann entweder in die UHS oder in besonders schweren Fällen ein Krankenhaus transportiert zu werden.

Schnell geholfen werden konnte denjenigen, die nur ein Pflaster von uns benötigten. Umgeknickte Füße, Wunden aller Couleur, aber auch Verletzungen wie Knochenbrüche oder ausgekugelte Schultern wurden durch uns fachgerecht erstversorgt und gegebenenfalls in einem Krankenhaus weiterbehandelt.

Leider gab es auch einige schwere Zwischenfälle. So mussten unter anderem mehrere Reanimationen durchgeführt werden, nachdem Personen leblos im Wasser treibend aufgefunden wurden. Die Zusammenarbeit mit den Wasserrettungskräften der DLRG war hierbei besonders lobenswert. Des Weiteren erlitt eine Patientin nach einem Sturz ein schweres Schädel-Hirn-Trauma, welches nach Transport durch unseren RTW sowie dem NEF in einem Krankenhaus notoperiert werden musste.

Nach drei anstrengenden, aber dennoch lustigen und spannenden Tagen in der deutschen Domstadt waren wir alle mit dem "Virus Summerjam" infiziert, sodass wir auch im nächsten Jahr die lange Fahrt auf uns nehmen werden, wenn es wieder heißt "Together as one" am Fühlinger See.

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